Photo of Seiko Quartz Astron 35SQ & 1969 Quartz Astron 50th Anniversary Limited Edition Model 18K Gold SBXD002

Wendepunkt der Seiko Astron

Seiko gab seiner ersten GPS-Uhr der Welt, die 2012 auf den Markt kam, den berühmten Namen Astron. Zwar gab es keine direkte Verbindung zwischen der ursprünglichen Astron - der Quarzuhr, die die Welt veränderte - und der neuen GPS Solaruhr, aber ihre Ziele waren die gleichen: die konventionelle Uhrmacherei zu revolutionieren. Um dieses Ziel zu betonen, wird das Design der Astron von 1969 heute, 50 Jahre später, neu gestaltet.

  • Foto von Yu Mitamura
  • Text von Masayuki Hirota (Chronos-Japan)

Seiko Quartz Astron 35SQ

Die erste in Massenproduktion hergestellte Quarzuhr der Welt war die Seiko Quartz Astron, die am 25. Dezember 1969 auf den Markt kam. Anstelle des CMOS-IC, der zum Standard für spätere Quarzwerke wurde, wurde für das Kaliber 35SQ ein Hybrid-IC verwendet, der durch die feste Montage von 76 Transistoren und 29 Kondensatoren auf einem Keramiksubstrat hergestellt wurde. 8.192Hz (später 16.384Hz). 8 Steine. Gehäuse aus 18 Karat Gelbgold (Durchmesser 35,0 mm). 450.000 Yen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung.

1969 Quartz Astron 50th Anniversary Limited Edition SBXD002

Eine limitierte Auflage, die dem Design der Seiko Quartz Astron der ersten Generation folgte. Das Kaliber 3X22 war deutlich kleiner und enthielt einen superintelligenten Sensor für die automatische Zeiteinstellung, eine Hochgeschwindigkeitszeitzonen-Einstellfunktion, die mit einem einfachen Knopfdruck auf die lokale Zeitzone umgestellt werden konnte, sowie weitere fortschrittliche Funktionen. GPS Solar Quarz. Gehäuse aus 18 Karat Gelbgold (Durchmesser 40,9 mm). Wasserdichtigkeit bis zu 10 bar. Limitiert auf 50 Stück weltweit.

Die Seiko Quartz Astron 35SQ, die am 25. Dezember 1969 auf den Markt kam, ist eine Uhr, die das Konzept der Zeitmessung revolutionierte. Es wäre nicht übertrieben zu sagen, dass es der Quartz Astron zu verdanken ist, dass die gesamte Menschheit den gleichen Zugang zur genauen Zeit hat. Es war die erste mit einem Quarzwerk ausgestattete Armbanduhr der Welt, die in Massenproduktion hergestellt wurde. Ihren berühmten Namen hat die Seiko Astron, eine GPS-Solaruhr, geerbt. Diese Uhr war ebenfalls die erste ihrer Art, die GPS-Satellitensignale zur automatischen Einstellung der Zeit verwendet. Wie bei der ursprünglichen Astron war es ihr Ziel, die Uhrmacherei auf eine neue, höhere Ebene zu heben.

Wie sich herausstellt, war der Weg zur "neuen" Astron zufällig derselbe wie der des Originals. Es war ein fortwährendes Bestreben, den Stromverbrauch zu minimieren, die Größe zu reduzieren und die Uhr für alle leicht bedienbar zu machen. Die im Jahr 2012 herausgebrachte 7X Serie hatte ein großes Gehäuse, das man bei einer Uhr mit hoher Funktionalität erwarten würde. Mit der Herstellung der 8X Serie im Jahr 2014 wurde die Größe bereitsdeutlich verkleinert, während in 2018 die 5X Serie keinen Größenunterschied mehr zu einer normalen Uhr aufwies. Eine weitere Verkleinerung konnte mit der 2019 erschienenen 3X Serie erreicht werden, die sich in keiner Weise wie eine GPS-Solaruhr anfühlt. So wie Quarzuhren, die charakteristisch für Uhren mit fortschrittlichen Funktionen sind, sich als Norm durchgesetzt haben, ist die GPS-Solaruhr, die in 100.000 Jahren auf eine Sekunde genau ist, auf dem Weg, zum neuen Standard bei elektronischen Uhren zu werden.

  • Photo of an early dummy sample with no pattern and the final dummy sample with pattern.noLinks ist ein anfängliches Msuter ohne Struktur und rechts das endgültige Muster mit Struktur. Kiyoshi Sato erklärte, dass es zwar möglich gewesen wäre, die ursprüngliche Struktur vollständig zu replizieren, aber stattdessen beschlossen sie, zu einem neuen Design zu wechseln.
  • Photo of the trial sample of 1969 Seiko Quartz Astron l のimited editionDas Testmuster der Seiko Quartz Astron von 1969 in limitierter Auflage mit der eingravierten Struktur, die dem der Uhr der ersten Generation ähnelt. Als Ergebnis der Versuche, die an einem Mock-up durchgeführt wurden, wurde anstelle der ursprünglichen vertikalen Struktur ein Muster entlang des Gehäuses für das neue Modell gewählt.
  • Photo of a design for the trial sampleEntwurfszeichnung. Laut Junichi Kamata, der den Entwurf beaufsichtigte, "kommt das Uhrwerk, wie beim Original, von der Vorderseite aus rein, um die Rückseite klein zu halten".
  • Photo of a new display font of the 5X SeriesBei der Einführung der 5X Serie hat das Design Team auch eine neue Schriftart entwickelt.

Das Vorzeigemodell der Generation der GPS-Solaruhren ist die limitierte Quartz Astron 50th Anniversary Edition von 1969 mit ihrem Kaliber 3X22. Das Design entspricht dem der ursprünglichen Astron von 1969. Junichi Kamata, der das Astron Design beaufsichtigte, sagt: "Heute betrachten wir die Astron der ersten Generation mit Ehrfurcht. Deshalb hatte ich das Gefühl, dass wir vielleicht mit der neuesten Astron zu diesem Anfangspunkt zurückkehren sollten". Mit den neuen Spezifikationen für die 5X und 3X Serie wurde die breite Lünette, die die große Ringantenne früherer Modelle abdeckte, nicht mehr benötigt, so dass die Unterschiede im Design zu gewöhnlichen Uhren verschwindend gering sind. Bei der neuesten Uhr hat das Seiko Designteam die dünne Lünette und das kissenförmige Gehäuse, die charakteristische Merkmale der Astron sind, nachgebildet.

Die geringe Größe der Uhrwerke der 3X Serie ermöglichte auch eine kompakte Astron für Frauen. "Da das Werk kleiner gebaut wurde, konnten wir kürzere Bandanstöße verwenden. Wir haben auch den äußeren Umfang dünner gestaltet, indem wir das Gehäuse seitlich ausbreiteten." Abgesehen von den beiden Drückern deutet nichts darauf hin, dass es sich um eine GPS-Solaruhr handelt.

Mit den 5X und 3X Uhrwerken gewann die Astron nicht nur eine kompaktere Größe, sondern auch ein höheres Qualitätsniveau. Die mit Sonnenenergie betriebene Astron hat ein Zifferblatt aus Polycarbonat. Es wurde als schwierig empfunden, ein Gefühl von Qualität zu vermitteln, aber Kamata sagt: "Anstatt das Polycarbonat als eine Belastung zu sehen, haben wir es genutzt, um ein mehrschichtiges Aussehen zu schaffen. Darüber hinaus wurde die Tiefe des Zifferblatts verstärkt, indem bei der Nachbildung der 35SQ von hinten Gold aufgesprüht wurde und bei einigen der Astron Damenuhren das Zifferblatt selbst eine dreidimensionale Form erhielt.

Photo of Junichi KamataJunichi Kamata, der das Astron Design beaufsichtigt hat, sagt: "Das Verkleinern der Antenne für die 5X und 3X Serie gab uns mehr Designfreiheit. Wir beschlossen, dies zu nutzen, indem wir mit dem Konkurrenzdenken über die Spezifikationen brachen, um das Niveau des Designs zu verbessern. Durch die Anpassung des Zifferblatts konnten wir bei den Modellen mit dem Kaliber 5X den Abstand zwischen den Zeigern und dem Zifferblatt verringern."

Photo of Seiko Astron 3X Series Women’s Collection STXD002

Seiko Astron 3X Serie STXD002

Eine Astron für Frauen mit dem neuesten Kaliber 3X22. Durch weitere Verkleinerungen der Antenne und anderer Teile wurde die kompakteste Astron aller Zeiten geschaffen; die Grundfunktionen sind jedoch denen der 5X Serie ähnlich. Ein austauschbares Band mit Faltschließe und Sicherheitsdrücker. Ein Zifferblatt aus Perlmutt. GPS-Solar (Kaliber 3X22). Gehäuse aus Keramik und Edelstahl (Durchmesser 39,8 mm, Höhe 12,9 mm). Wasserdichtigkeit bis zu 10 bar. Nicht in Deutschland verfügbar.

TECHNISCHE DATEN

Photo of Seiko Astron 5X Series Dual-Time SSH021J1

Seiko Astron 5X Serie Dual Time SSH021J1

Die neueste Astron wirkt nicht einmal mehr wie eine GPS Solaruhr. Ihr superintelligenter Sensor empfängt zweimal täglich GPS-Satellitensignale, eine Zeitübertragungsfunktion schaltet sofort zwischen zwei Zeitzonen um, und sie stellt sich automatisch auf die Sommerzeit um. Der Empfang der Signale ist auch schneller. GPS-Solar (Kaliber 5X53). Gehäuse aus Edelstahl (Durchmesser 42,7 mm, Höhe 13,3 mm). Wasserdichtigkeit bis zu 10 bar. UVP: 2.000 Euro.

TECHNISCHE DATEN

Photo of samples showing the evolution of the Seiko AstronMuster, die die Entwicklung der Seiko Astron zeigen. Auf der Abbildung sind die kompletten Uhren, Uhrwerke, Antennen und GPS-IC-Schaltungen der 7X (2012), 8X (2014), 5X (2018) und 3X (2019) Serie (von links nach rechts) zu sehen. Die 3X-Antenne sieht groß aus, ist aber in Wirklichkeit auf einem dünnen Kunststoffsockel aufgebaut. In nur sieben Jahren hat sich das Design der GPS-Solaruhr stark verändert. Dank der GPS-IC-Entwicklung der dritten Generation ist die Uhr zwar kompakter geworden, aber die Empfangsleistung wurde deutlich verbessert, so dass sie 50 Prozent mehr GPS-Suchmöglichkeiten bietet und gleichzeitig den Stromverbrauch auf nur ein Viertel reduziert.

Einer der wichtigsten Fortschritte ist die Verbesserung der Leistung der Antenne. Die früheren Kaliber 7X und 8X hatten eine große Ringantenne unter der Lünette, während die 5X eine kleine Patch-Antenne verwendet; und bei der 3X wurde die Antenne selbst mit der Brücke in eine dünne Platte integriert. Shuichi Tamura, der das Uhrwerk entworfen hat, erklärt: "Der neue GPS-IC bei den Kalibern 5X und 3X bietet eine verbesserte Empfangsleistung. Dadurch wurde die Verwendung einer Ringantenne mit hoher Empfangsempfindlichkeit überflüssig. Gleichzeitig wurde der Stromverbrauch für den GPS-Empfang auf die Hälfte des 8X reduziert. Ein geringerer Stromverbrauch bedeutet, dass die Transmissivität des Zifferblatts reduziert werden kann, um ein qualitativ hochwertiges Aussehen zu erzielen.

Ein weiterer Vorteil des Wegfalls der Ringantenne ist ein kleineres Gehäuse zusammen mit einer breiteren Fläche. Die Fläche von 8X betrug 28 mm, während die 5X 30 mm und selbst die kompakte 3X 27 mm beträgt. Darüber hinaus konnte durch die Minimierung der Höhe der Lünette der Raum zwischen dem Uhrglas und den Zeigern erheblich verkleinert werden. "Die Verwendung eines Rings um das Zifferblatt herum, um es an seinem Platz zu halten, ist die gleiche wie bei früheren Modellen. Seit der 8X ist die Lücke zwischen beiden jedoch geschlossen worden. Da wir jedoch ein dreidimensionales Gefühl behalten wollten, sind die Indizes der 5X in den abgeschrägten Zifferblattring eingebettet."

  • Photo of Shuichi Tamura
  • Photo of Atsushi Kobayashi
  • Photo of Yoshio Mishima

Die Uhrmacher von Seiko Epson, die an der Entwicklung der Kaliber 5X und 3X beteiligt waren. Von rechts sind der Uhrwerkdesigner Shuichi Tamura, dann Atsushi Kobayashi, der das Außendesign beaufsichtigte, und Yoshio Mishima, der an der Entwicklung des Außendesigns der Kaliber 8X und folgender Modelle beteiligt war, zu sehen. "Ich glaube, die 5X wurde mit Blick auf das typisch japanische Handgelenk entworfen. Gleichzeitig wurde das bisherige dreidimensionale Design beibehalten." (Kobayashi)
"Das Schwierigste an der Astron Außengestaltung ist es, sicherzustellen, dass die Empfangsempfindlichkeit nicht abnimmt. (Mishima)

Mit der kleineren Antennengröße kamen auch mehr Funktionen hinzu. "Dank des freigewordenen Platzes konnten wir für die Sekunden, Minuten und Stunden separate Motoren montieren. Infolgedessen hatte die Astron breitere, längere Zeiger, die man bei einer Quarzuhr nicht erwarten würde. "Die beiden Batteriezellen in der Uhr sind Originale, die bei der 3X noch dünner geworden sind. Sie sind viel kleiner als die anderer Hersteller. Diese Kombination von Faktoren ist der Grund dafür, dass die Astron sowohl kompakt als auch voll von verschiedenen Funktionen geworden ist."

Das Ideal, das in der ursprünglichen Astron angestrebt wurde, war es, jedem die exakte Zeit zu bringen. Fünfzig Jahre später, im Zuge der Quarzrevolution, wird dieses Ideal, und noch viel mehr, in den neuen Astrons verwirklicht.
"Es ist eine Uhr, die nicht die gesamten fortschrittlichen Funktionen im Inneren zeigt." (Kamata)
Es ist keineswegs zufällig, dass diese GPS-Solaruhr den Namen Astron erhielt.

photo of The case back of the 1969 Quartz Astron 50th Anniversary Limited Edition after polishingDie Rückseite des Gehäuses der 1969er Quartz Astron 50th Anniversary Limited Edition nach dem Polieren. Typisch für ein hochwertiges Seiko Produkt hat das Gehäuse eine perfekte verspiegelte Oberfläche.

Photo of pattern engraving for the caseMustergravur. Ein mit hoher Geschwindigkeit rotierender Stahlschneider wird auf das Gehäuse aufgebracht und graviert ein tiefes Muster. Als Haltevorrichtung für das Gehäuse wurde eine Vorrichtung zum Einspannen von Diamanten oder anderen Steinen verwendet. Diese Art von Know-how ist einzigartig für ein Schmuckstudio

Photo of Kiyoshi Sato who is engraving the pattern on Anniversary Limited Edition 18K Gold yellow gold case.Seiko Epson hat eine Schmuckabteilung, die hauptsächlich Credor Luxusuhren herstellt. Kiyoshi Sato, der in dieser Abteilung arbeitet, wird gezeigt, wie er das Muster auf das Gehäuse der 1969er Quartz Astron 50th Anniversary Limited Edition aus 18K Gold Gelbgold graviert. "Ich habe diese Veredelungstechnik direkt von meinen älteren Kollegen gelernt, die an der Testproduktion der 35SQ Reproduktionsausgabe beteiligt waren. Die Muster sind anders, aber die Methode selbst ist dieselbe wie vor 50 Jahren."

Photo of the yellow gold case of the “1969 Quartz Astron 50th Anniversary Limited Edition Model 18K Gold” as finally finished.

Das fertig gestellte Gehäuse aus Gelbgold der "1969 Quartz Astron 50th Anniversary Limited Edition". Jede Vertiefung wurde eine nach der anderen von Hand mit einem 1 mm Fräser in das Gehäuse graviert. Das Uhrwerk wird von der Vorderseite aus eingesetzt, um eine höhere Empfangsempfindlichkeit zu erreichen. Dies hat auch den Vorteil, dass die Gehäuseseite dünner aussieht.